Oda Family Marani - MARO - Georgien

Der Name des Weins ist Maro Makashvili, einer 16-jährigen georgischen Heldin gewidmet, die in den 1920er Jahren als Krankenschwester im Krieg gegen die sowjetische Besatzung diente und starb.
Die Tagebücher von Maro Makaschwili sind den Tagebüchern von Anne Frank sehr ähnlich, spiegeln aber einen ganz anderen Kontext wider: Die Geschichte einer jungen, unabhängigen, demokratischen Republik Georgiens, die dem sowjetischen Terror ausgesetzt war.
Das Etikett des Weins, das von der 10-jährigen Winzertochter Mariam Gagua gemalt wurde, ist eine Darstellung von Maros Traum aus ihren Tagebüchern. Maro erwähnt, dass es ihr Traum wäre, in Frankreich zu studieren und große Gärten und Weinberge auf dem Land in Georgien anzulegen.
Leider konnte sie ihren Traum nicht verwirklichen - sie wurde von der sowjetischen Armee getötet, kurz nachdem sie dies geschrieben hatte. Aber die Botschaft aus ihren Tagebüchern, die auf dem Etikett zu lesen ist: "Wir werden glorreich siegen" (გავიმარჯვებთ სახელოვნად) - ist immer noch lebendig. Es wurde auch während der jüngsten Proteste gegen russische Einflüsse in Georgien wiederbelebt.

Rotwein | Georgien - MARO | Oda Family Marani

Keto Ninidze und ihr Mann Zaza Gagua entschieden sich 2015, Tbilisi zu verlassen und mit ihren beiden Töchtern in die kleine megrelische Stadt Martvili zu ziehen, wo Zazas Urgroßvater in den 1930er Jahren ein traditionelles Landhaus aus Holz mit vollumlaufender Terrasse gebaut hatte. Auf Georgisch nennt sich diese alte Hausart Oda. Da Keto dieses Haus und das umgebende Land sehr viel bedeutet, nannte sie ihr Weingut kurzerhand "Oda Family Wine". Es liegt unweit vom zauberhaft schönen Martvili Canyon, durch den sich der glasklare Abasha Fluss windet. Seit 2017 führt die Familie auch Neugierige über den Weinberg und bietet dezenten Weintourismus an, bekannt ist Ketos traditionelle Küche mit ihren Weinen als einzigartiges Pairing. Keto war ursprünglich Philologin und Literaturwissenschaftlerin, doch seit 2016 ist sie mit Leib und Seele im Weinbau tätig, als sie mit den Rebsorten Ojaleshi und Tchvitiluri anfing, ihren Weinberg zu bestellen. Im Jahr 2017 pflanzte sie erstmals die alten autochthonen megrelischen und abchasischen Rebsorten Koloshi, Dudghushi, Lakaiazh und Ashugazh an, die ihr vom Jighaura Kloster anvertraut wurden. Ein rares Geschenk, da diese seltenen westgeorgischen Sorten kaum angebaut werden. Leider werden wir auf deren verwertbaren Traubenertrag aber noch ein paar Jahre warten müssen, bis die Reben groß genug sind. Keto ist sich ihrer Rolle als Frau in einer männlich dominierten Winzerszene voll bewusst. Sie nennt ihren Rosé-Wein Naked Ojaleshi - und nicht aus Zufall zeigt dessen Etikett zwei nackte Frauen: die eine selbstbestimmt, stil- und reizvoll mit Reben umrankt, die andere zusammengepfercht in einem weinbottichartigen Käfig eingeschlossen. Die Überschrift lautet Terroir vs. Terror - Wein kann also durchaus auch wichtige gesellschaftliche Themen ansprechen.